Der Theater- und Filmemacher Milo Rau wird in diesem Jahr beim Menschenrechtsfestival unser Ehrengast sein und eine Rede halten. Milo Rau hat unter anderem das Drehbuch für den renommierten Dokumentarfilm „Kongo Tribunal“ geschrieben und die Regie geführt. Wir haben ihn eingeladen, weil es uns beeindruckt, wie er sich Künstler aktiv für die Menschenrechte einsetzt. In seinen Produktionen beschäftigt er sich u.a. mit historischen und gesellschaftlichen Konflikten. Hier zeichnet er die Ereignisse nach, konfrontiert er sein Publikum mit Menschenrechtsverletzungen und stellt dabei auch die Frage nach Gerechtigkeit. Er versteckt sich nicht hinter seiner Rolle als Künstler, sondern ist unbequem und sucht nach Antworten auf die gesellschaftlichen Herausforderungen.

Milo Rau, geboren 1977 in Bern, ist Regisseur, Theaterautor, Essayist und Wissenschaftler. Er veröffentlichte bisher über 50 Stücke, Filme und Bücher und zählt zu den wichtigsten Regisseuren des europäischen Theaters. Milo Rau wurde (nach u. a. Frank Castorf und Pina Bausch) als bisher jüngster Künstler mit dem Preis des Internationalen Theaterinstituts (ITI) ausgezeichnet. Seit 2018 ist er der Künstlerische Leiter des Nationalmuseum Theater Gent. Literaturfreunde kennen ihn vielleicht aus der Sendung Literaturclub als einen der Experten.
BIOGRAFIE